Welche Handwerker verdienen am meisten? Die Wahrheit über Handwerker-Gehalt 2023

Was verdienen Handwerk - Handwerker-Gehalt 2022

Niemand könnte ohne die Unterstützung von Handwerkerinnen und Handwerkern gut und sicher leben. Gleichzeitig rätseln viele Menschen im Internet über die Besonderheiten der verschiedenen Handwerksberufe. In dieser Reihe diskutieren wir Handwerker-Fragen, die gerne in den großen Suchmaschinen gestellt werden. Im vorliegenden Artikel geht es um diese Frage: Welche Handwerker verdienen am meisten? Schauen wir uns das Handwerker-Gehalt 2023 genauer an.

Warum stehen Handwerker so früh auf? Welche Handwerker essen am meisten? Wo findet man die besten Handwerker? Alle diese Fragen werden regelmäßig auf Google eingegeben. Sie zeigen, wie neugierig Internetnutzer in Bezug auf das Handwerk sind. Verdeutlichen aber auch das eine oder andere Klischee über Handwerker. Das gilt ebenso hinsichtlich der Verdienstmöglichkeiten.

Verbreitete Klischees über das Gehalt von Handwerkern

„Da verdient man doch nichts!“ oder „Die verdienen sich doch eine goldene Nase!“ – solche Aussagen hört man immer wieder über das Handwerker-Gehalt. Einerseits heißt es immer wieder, dass man im Handwerk nicht genug Geld verdient. Andererseits beklagen manche, dass die Rechnungen der Handwerk zu hoch seien. Und schließen (meist fälschlicherweise) darauf, dass Handwerksbetriebe alle steinreich sein müssten.

Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Und sie hängt von vielen Faktoren ab. Aktuell gehen Handwerksrechnungen beispielsweise in die Höhe, weil viele Materialien teurer werden oder kaum bestellt werden können. Hier wirkt sich sogar die Globalisierung auf das lokale Handwerk aus. Ein Handwerker-Gehalt hängt aber auch maßgeblich mit den genauen Qualifikationen zusammen. Wer sind die bestbezahlten Handwerker?

Welche Handwerker verdienen am meisten? Qualifikationen und Firmengröße

Lehrjahre sind keine Herrenjahre, heißt es gerne. Damit wird betont, dass Lehrlinge und Auszubildende häufig besonders hart arbeiten müssen. Und dabei nicht sonderlich viel verdienen. Tatsächlich werden die ersten Jahre im Handwerk nicht übermäßig hoch entlohnt. Doch es lohnt sich, am Ball zu bleiben.

Besonders lukrativ wird es, wenn auch der Meistertitel erworben wird. In fast jedem Handwerksberuf steigen damit die Verdienstchancen deutlich. Natürlich spielt es aber ebenfalls eine große Rolle, was man aus seinen Qualifikationen macht. Wer sich erfolgreich ein großes Unternehmen aufbaut, kann entsprechend mehr verdienen.

Zugleich gilt gerade für Angestellte, dass das Gehalt geringer ist, wenn die Firma relativ oder sehr klein ist. Das ist aber keine Ausnahme im Handwerk. Generell zahlen größere Firmen im Vergleich etwas bis deutlich besser. Ein weiterer und vielleicht der wichtigste Faktor ist die Branche.

Einfluss der jeweiligen Branchen auf Handwerker-Gehalt

Wer sich für einen Handwerksberuf entscheidet, sollte sich über die gewünschte Branche gut informieren. Es ist in der Tat so, dass einige Gewerke und Bereiche besser als andere verdienen – und auch zahlen. Geld macht alleine nicht glücklich, aber es hilft bekanntlich dabei.

Es gibt in Deutschland unzählige glückliche Friseurinnen und Friseure, die Spaß daran haben, Menschen zu pflegen und zu verschönern. Gehaltsmäßig sieht es in dieser Branche aber nicht ganz so rosig aus. Es handelt sich sogar um den Handwerksberuf mit dem schlechtesten Gehalt. Auch ein Meister hilft nur bedingt.

Finanziell besser aufgestellt sind hingegen Zerspanungsmechaniker mit CNC-Fortbildung, Mechatroniker, Schlosser und Elektroniker. Sieht stehen im Vergleich der unterschiedlichen Handwerksberufe ganz oben auf der Gehaltsliste. Diese Handwerker/-innen können sogar mehr als Hochschulabsolvent/-innen verdienen.

Wer hier noch seinen Meister macht und vielleicht eine eigene Firma gründet, muss sich in der Regel keine Sorgen mehr ums Geld machen. Vorausgesetzt ist natürlich, dass das Geschäft gut läuft und gepflegt wird. Das ist aber auch nicht nur im Handwerk so.

Handwerker-Gehalt 2023 – einige Zahlenbeispiele

Wie sieht das Handwerker-Gehalt in Zahlen aus? Was verdienen Handwerkerinnen und Handwerk denn nun genau? Schauen wir uns einige Zahlenbeispiele an, die wir der Plattform gehalt.de entnommen haben.

Wie schon erwähnt, ist zu beachten, ob ein Meistertitel vorliegt oder nicht. Denn dadurch erhöht sich durchschnittlich das Gehalt im Handwerk sehr deutlich. Zudem ist zu berücksichtigen, wie lange die Handwerkerinnen und Handwerker schon beruflich aktiv sind. Wie auch in anderen Berufen wird langjährige Erfahrung meist besser bezahlt.

Nach drei bis sechs Jahren und bei 40 Wochenstunden ergeben sich die folgenden Bruttogehälter pro Jahr:

  • Elektroniker/-in: 38.038 €
  • Mechatroniker/-in: 36.969 €
  • Zerspanungsmechaniker/-in: 35.897 €
  • Schlosser/-in: 35.897 €
  • Bäcker/-in: 33.698 €
  • Zahntechniker/-in: 31.045 €
  • Friseur/in: 25.705 €

Zum Vergleich lohnt sich auch ein Blick auf einen kaufmännischen Beruf. Als Bürokaufmann/-frau liegt das Bruttogehalt pro Jahr nach drei bis sechs Jahren bei 28.816 € (40 Wochenstunden).

Meister und Region mit großem Einfluss auf Handwerker-Gehalt

Wie viel bringt konkret der Meister im Handwerk? Elektromeister/-innen schaffen es nach 3-6 Jahren auf stolze 47.815 €, nach über neun Jahren sogar auf 53.154 €. Friseurmeister/-innen bleiben selbst mit Meister und nach über neun Jahren Berufserfahrung deutlich unter 30.000 € (27.573 €).

Nicht zuletzt ist noch zu beachten, wo jemand tätig ist. Je nach Bundesland liegen zwischen den Jahresgehältern einige Tausend Euro Unterschied. Dabei ist natürlich auch zu bedenken, dass in manchen Regionen die Lebenshaltungskosten höher oder niedriger liegen.

Fazit – Handwerker-Gehalt ist nicht einheitlich

Welche Handwerker verdienen am meisten? Wer auf diese Frage eine pauschale Antwort gibt, kann eigentlich nur falschliegen. Denn das tatsächliche Handwerker-Gehalt hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu gehören der Abschluss sowie Zusatzqualifikationen, die Branche, die Berufserfahrung wie auch der Arbeitsort.

Darüber hinaus ist zu beachten, ob die Handwerker/-innen im großen oder kleinen Betrieb arbeiten und ob sie eventuell sogar ein eigenes Unternehmen übernommen bzw. aufgebaut haben. Nicht zuletzt gibt es gesellschaftliche Trends, die sich indirekt auf das Handwerker-Gehalt auswirken können.

In jedem Fall ist es Quatsch zu sagen, dass man als Handwerker/-innen kaum Geld verdient. Wer sich die richtige Branche aussucht, fleißig arbeitet und vielleicht noch etwas Glück hat, kann es im Handwerk durchaus zu Wohlstand bringen. Falls ihr schon auf dem Weg seid: weiterhin viel Erfolg!  

Artikelbild: UNSPLASH

Aktualisiert am 03.01.2023

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Über den Autor

Klaus
Klaus’ Vater war Handwerker und davor hat schon Klaus’ Großvater auf dem Bau malocht. Nicht nur deshalb interessiert sich auch Klaus brennend für Themen rund um handwerkliche Traditionen. Auf Mega-Handwerk.de schreibt er außerdem Artikel über Marketing, Digitalisierung und Trends im Handwerk – damit das Handwerk sich auch in Zukunft von den besten Seiten zeigen kann.

3 Antworten

  1. Das sag mal einer Handwerk lohnt sich nicht. Das ist eine super Chance. Man kann auch später Chef-in werden. Seine eigene Firma aufmachen. Und so weiter. Ich glaube viel mehr Leute die studieren bereuen das später weil das nix mit Praxis zu tun hat. Zumindest bei Fächern die sich nur Bücher drehen. Studieren ist natürlich auch wichtig. Aber das kann man auch parallel oder einen Meister machen der auch ein Studium ist. Ab ins Handwerk, Leute!

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar, Manfred, wir denken auch, dass das Handwerk heutzutage zahlreiche Chancen bietet und tolle Karrierewege ermöglicht!

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