Wer sich als Handwerker selbstständig machen möchte, denkt vielleicht nicht zuerst ans Büro. Viel wichtiger erscheinen anfangs Werkzeuge, eine Werkstatt, vielleicht auch ein Lager usw. Je nach Branche ist aber auch ein Büro wichtig. Darin werden zum Beispiel die Kundschaft beraten, Ein- und Verkauf organisiert und am Ende der Woche alle bürokratischen Aufgaben erledigt. Was ist dafür alles zu besorgen? Selbstständig im Handwerk – das ist die Grundausstattung fürs Büro.
Wer als Handwerker angestellt ist, hat bestimmt schon einmal darüber nachgedacht, sich selbstständig zu machen. Endlich der eigene Chef oder die eigene Chefin sein? Die Geschäft so aufbauen, wie man es selbst für sinnvoll hält? Und endlich ein etwas größere Stück vom Kuchen abhaben? Die Selbstständigkeit hat auf jeden Fall ihre Reize. Sie ist aber auch kein Ponyhof. Folgende Vor- und Nachteile sollten bedacht werden.
Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit im Handwerk
Die Selbstständigkeit im Handwerk bietet viele Vorteile, wie Freiheit in der Gestaltung des Arbeitsalltags, höheres Einkommen durch direkte Vergütung der Arbeit, Möglichkeit zur Spezialisierung auf bestimmte Dienstleistungen oder Produkte und Stärkung des Images und der Reputation durch eigene Leistungen. Gerade in der heutigen Zeit ist die Nachfrage nach Handwerksleistungen so hoch, dass die Chancen für den eigenen Erfolg vielversprechend erscheinen.
Allerdings birgt die Selbstständigkeit im Handwerk auch Nachteile, wie ein hohes wirtschaftliches Risiko durch mangelnde Planungssicherheit und den fehlenden Arbeitgeberschutz. Auch entsteht eine hohe Verantwortung für die eigenen Finanzen und Steuern, die meist kostenpflichtig von Fachleuten erledigt werden. Außerdem erfordert die Selbstständigkeit ein hohes Durchhaltevermögen und den Einsatz für die eigene Sache. Fehlende Arbeitszeiten- und Urlaubsregelungen und der möglichen Verlust von sozialen Absicherungen und Benefits müssen auf der Negativseite auch beachtet werden.
Wichtige Schritte beim Gang in die Selbstständigkeit?
Immer noch motiviert und noch nicht abgeschreckt? Dann kann es mit der Planung ja richtig losgehen. Folgende Punkte sind prüfen bzw. zu organisieren, wenn man sich im Handwerk oder darüber hinaus selbstständig machen möchte.
- Geschäftsidee und Marktforschung
- Finanzplanung (Einnahmen, Ausgaben, Liquiditätsplanung)
- Rechtsformwahl und Gründung (z.B. Gewerbeanmeldung, Handelsregisteranmeldung)
- Versicherungen (z.B. Haftpflichtversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung)
- Marketing und Kundenakquise
- Personalbedarf und -beschaffung (optional)
- Lieferanten und Lieferantenmanagement
- Geschäftsprozesse und Organisation
- Buchhaltung und Steuererklärung
- Fortbildung und Weiterbildung.
Wer schon eine längere Zeit als Angestellte:r im Handwerk tätig war, weiß meist, wie der Markt ungefähr aussieht. Das heißt aber nicht, dass einem die Kundschaft nur so zufliegt. Auch im Bereich der Versicherungen lauern Fallstricke, zumal man häufig nicht nur sich selbst, sondern auch die (hoffentlich wachsende) Mitarbeiterschaft berücksichtigen muss.
Da man sich gewisse Expertise von außen dazuholen muss, sollte ein entsprechendes Startkapital vorhanden sein. Rechtliche Beratungen und steuerliche Erledigungen können von entsprechenden Fachleuten besorgt werden, was aber nicht ganz günstig ist. Auch sollte der Bürobereich nicht unterschätzt werden, den man als angestellter Handwerker im Außendienst vielleicht weniger im Blick hat.
Selbstständig im Handwerk? Grundausstattung fürs Büro
Wer sich als Handwerker selbstständig macht, konzentriert sich in der Regel zunächst auf die Beschaffung von Werkzeugen, einer Werkstatt, Lagerräumen und eventuell einem Lager. Doch je nach Branche kann auch ein Büro von Bedeutung sein, um Kunden zu beraten, Geschäfte zu organisieren und bürokratische Aufgaben zu erledigen. Was muss man dafür alles besorgen? Die Grundausstattung für ein Büro umfasst meist:
-
-
Stuhl
-
Computer (PC oder Laptop)
-
Drucker
-
Telefon
-
Aktenregale oder -schränke
-
Büromaterial (z.B. Papier, Stifte, Locher)
-
Beleuchtung (z.B. Tischlampe)
-
Kabelmanagement
-
Internetzugang
Vorteile eines Büros für Kundschaft und Team
Je nach Gewerk ist auch noch Spezialgerät vonnöten. Grundsätzlich kann man in der Anfangszeit noch viele Aufgaben nebenbei oder im heimischen Wohnzimmer erledigen. Wenn die Firma wächst und Personal für die Bürotätigkeiten eingestellt werden soll, sind entsprechende Räumlichkeiten aber unabdingbar.
Gerade auch für den Kundenkontakt ist ein ansprechender Besprechungsraum ein Pluspunkt. Wer sogar noch eine kleine Sitzecke anbieten kann, in der wartenden Kundschaft sich mit einem Kaffee stärken kann, ist klar im Vorteil. Auch für das eigene Team kann diese Räumlichkeit sinnvoll genutzt werden.
Finanzieller Aufwand eines Büros im Handwerk
Der Preis für die Einrichtung eines Büros hängt von vielen Faktoren ab, wie Größe des Büros, Ausstattung und den eigenen Bedürfnissen. Einfache Einrichtungen können schon ab 500 bis 1.000 Euro zu haben sein, während hochwertige und komplett ausgestattete Büros bis zu mehreren Tausend Euro kosten können.
Es ist wichtig, eine realistische Kostenschätzung zu erstellen und sicherzustellen, dass man in der Lage ist, alle anfallenden Kosten zu decken. Eine gute Planung ist entscheidend, um unnötige Ausgaben zu vermeiden und ein funktionsfähiges Büro einzurichten. Spezialisten wie Kaiser+Kraft bieten hierfür alles Nötige aus einer Hand.
Selbstständig im Handwerk – Fazit
Selbstständig im Handwerk? Ja oder nein? Ein Start in die Selbstständigkeit kann ein aufregendes und lohnendes Unterfangen sein. Trotz Herausforderungen wie wirtschaftlichen Risiken, finanziellen Verantwortlichkeiten und erhöhten Anforderungen an Durchhaltevermögen, kann der Einstieg in die Selbstständigkeit ein großer Schritt in Richtung finanzieller Stabilität, beruflicher Zufriedenheit und persönlicher Erfüllung sein.
Neben der finanziellen und bürokratischen Vorbereitung sind auch die passenden Räumlichkeiten ein wichtiger Faktor. Ein gut ausgestattetes Büro gehört mittel- und langfristig zu einem Erfolgsbetrieb dazu. Für die Anfangszeit halten sich die Investitionen dafür noch in Grenzen, wächst das Unternehmen sollte hier aber nicht an der falschen Stelle gespart werden.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit KAISER+KRAFT.
Artikelbild: Unsplash / Annie Spratt; Schlagworte: Selbstständig im Handwerk.