Frauen im Handwerk 2023 sind in vielen Bereichen immer noch in der Minderheit. Obwohl sich das in den vergangenen Jahren langsam aber stetig verändert, gibt es immer noch viele Vorurteile und Barrieren, die es ihnen erschweren, eine Karriere im Handwerk zu verfolgen. Dazu gehört etwa, dass die körperliche Arbeit zu schwer für sie sei oder sie mit dem rauen Umgangston auf der Baustelle nicht zurechtkommen. Dabei braucht das Handwerk noch mehr Frauen, um die Zukunft des Berufs ganzheitlich mitzugestalten und die verstaubten Rollenbilder nachhaltig zu verändern.
Wir zeigen in diesem Beitrag auf, dass die Vorurteile gegenüber Frauen im Handwerk 2023 mittlerweile völlig überholt sind und die Zeit reif ist für Chancen- und Geschlechtergleichheit.
Frau am Bau – Der Status quo
Frauen haben in den letzten Jahren einen konstanten Anteil von etwa einem Drittel der handwerklichen Arbeiterschaft ausgemacht. Zwischen den einzelnen Gewerbegruppen gibt es dabei aber nach wie vor große Unterschiede.
Insbesondere die kreativen Berufe, wie die Kosmetik, das Maßschneider- oder Konditorenhandwerk sowie das Gold- und Silberschmieden liegen fast vollständig in weiblicher Hand. In den gewerblich-technischen Berufen sind Frauen hingegen weiterhin völlig unterrepräsentiert. Das mag unter anderem an den Vorurteilen liegen, die es erschweren, Frauen für einen handwerklichen Beruf zu ermutigen.
Vorurteile und Klischees gegenüber Frauen im Handwerk 2023
„Frauen sind zu schwach für den Bau“
Eines der größten Vorurteile gegenüber Frauen im Handwerk ist, nicht stark oder geeignet genug zu sein, um körperlich anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen. Diese Annahme basiert jedoch lediglich auf stereotypischen Vorstellungen darüber, was Frauen leisten können.
In Wirklichkeit gibt es viele erfolgreiche Frauen im Handwerk, die beweisen, dass Geschlecht keine Rolle bei der Fähigkeit spielt, eine Karriere im Handwerk zu verfolgen. Sie bohren, sägen und schweißen an überholten Klischees und zeigen, dass im Handwerk nicht das Geschlecht zählt, sondern Können, Interesse und Spaß an der Arbeit. Außerdem: Auch einige Männer haben bereits erkannt, dass es besser für ihren Rücken ist, schwere Pakete zu zweit zu tragen.
„Bloß nicht die Hände dreckig machen“
Ein weiteres Vorurteil ist, dass Frauen im Handwerk nicht genügend Interesse oder Engagement zeigen, um erfolgreich zu sein. Dies ist ebenfalls falsch, da es viele Frauen gibt, die sich für das Handwerk begeistern und ihre Karriere mit Leidenschaft verfolgen.
Es gibt strukturelle Barrieren, die es Frauen erschweren, im Handwerk Fuß zu fassen. Zum Beispiel gibt es in vielen Betrieben immer noch weniger Frauen in Führungspositionen, was es erschwert, Vorbilder zu finden und Karrierechancen zu nutzen.
Umdenken ist angesagt!
Es fehlt an weiblichen Vorbildern, die stereotypisch-männliche Handwerksberufe ausüben. Denn trotz der Herausforderungen gibt es viele Gründe, warum Frauen das Handwerk in Betracht ziehen sollten. Handwerksberufe bieten in der Regel gute Arbeitsbedingungen und -vergütungen und die Möglichkeit, kreativ zu sein und das eigene Können zu fördern.
Betriebe sollten sich für 2023 vornehmen, mit geschlechtergerechten Unternehmenskultur gezielt weibliche Nachwuchs- und Fachkräfte zu ermutigen und zu fördern. Denn Frauen im Handwerk sollten keine Ausnahme sein, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Frauen im Handwerk 2023 unterstützen
Ziel ist es, noch mehr junge Frauen zu einer Ausbildung in den vielen zukunftsorientierten Berufen im Handwerk zu ermutigen. Die Berufsaussichten und Karrierechancen für Frauen im Handwerk sind grundsätzlich ausgezeichnet.
Um Frauen den Einstieg in das Handwerk zu erleichtern, gibt es eine Reihe von Initiativen, Netzwerken und Programmen, die ihnen Unterstützung bieten. Auch Förderungen und Stipendien können dazu beitragen, den Weg ins Handwerk zu ebnen.
Insgesamt gibt es noch viel zu tun, um die Gleichstellung von Frauen im Handwerk 2023 sicherzustellen. Es ist wichtig, Vorurteile und Diskriminierungen abzubauen und Frauen die gleichen Chancen zu bieten wie Männern. Denn Frauen im Handwerk bedeuten nicht nur mehr Vielfalt und Diversität, sondern auch mehr Kreativität und Fachwissen.
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