Über das Gehalt im Handwerk ranken sich ein paar Legenden. Befragt man junge Leute, heißt es manchmal, das Gehalt sei zu niedrig. Von anderen Seiten hört man, dass man im Handwerk ordentlich Geld verdienen kann. Was stimmt denn nun wirklich? Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte – mit Luft nach oben. Was verdienen Handwerker? So hoch ist Handwerker-Gehalt in 2023 wirklich.
Wer seine berufliche Zukunft plant, muss auch ans Geld denken. Gerade in der heutigen Zeit erscheinen finanzielle Aspekte wichtiger denn je. Gleichzeitig ist Geld nicht alles. Was hat man von einem Job, der Reichtum verspricht, aber keinen Spaß macht? Was bringt es, Tag und Nacht zu arbeiten, wenn darunter die Gesundheit leidet? Die Entscheidung für einen bestimmten Beruf sollte idealerweise individuelle Interessen und Vorteile kombinieren.
Während einige mit weniger Geld auskommen, dafür aber pünktlich Feierabend haben, legen andere mehr Wert auf das Gehalt. Manche Menschen planen, früher in Rente zu gehen und dafür einige Jahre viele Sonderschichten zu machen. Am Ende muss jede und jeder gut für sich schauen, was die Prioritäten im Leben sind. Fest steht in jedem Fall: Geld allein macht nicht glücklich.
Berufe mit den höchsten Gehältern
Diejenigen Jobs, die für besonders viel Einkommen stehen, sind definitiv nicht für alle zu empfehlen. Wer Arzt oder Ärztin werden möchte, muss ein hartes Studium überstehen, und in der Regel in den ersten Jahren im Beruf viel zurückstecken. Ähnliches gilt für ein Jurastudium, wobei mit der finalen Abschlussprüfung fast alles steht und fällt.
Bei anderen vermeintlichen Traumberufen muss man selbst erst einmal Geld mitbringen. Viele Sportprofis bzw. die Eltern der späteren Profis haben in der Jugend einiges in die sportliche Zukunft investiert. Das gilt auch beispielsweise für die Pilotenausbildung. Die kann bis zu 100.000 € kosten! Wenn alles gut geht, holt man das später wieder rein. Aber wenn etwas schiefgeht?
Was verdienen Handwerker heutzutage wirklich?
Auf Mega-Handwerk.de berichten wir regelmäßig über die Gehaltsstrukturen im Handwerk. Auch haben wir schon häufiger betont, dass man sich nicht von falschen Angaben täuschen lassen sollte. Ausbildungs- und Einstiegsgehalt sind im Handwerk vielleicht nicht immer der überwältigend. Mit mehr Berufserfahrung und eigenen Geschäftsaktivitäten sind die Möglichkeiten aber fast unbegrenzt.
Wo liegt das übliche Handwerker-Gehalt? In einem früheren Artikel haben wir bereits einige Bruttogehälter für beliebte Handwerksberufe vorgestellt. Dabei ergaben sich bei drei bis sechs Jahren Arbeitserfahrung für eine Vollzeitstelle die folgenden Jahresgehälter:
- Elektroniker/-in: 38.038 €
- Mechatroniker/-in: 36.969 €
- Zerspanungsmechaniker/-in: 35.897 €
- Schlosser/-in: 35.897 €
- Bäcker/-in: 33.698 €
- Zahntechniker/-in: 31.045 €
- Friseur/in: 25.705 €
Hier zeigt sich schon eine gewisse Bandbreite beim Handwerker-Gehalt. Während Elektroniker sich selbst vor einigen Akademikern nicht verstecken müssten, ist das Gehalt im Friseurberuf deutlich geringer. Doch auch hier gilt: Wer sich z.B. mit mehreren Läden erfolgreich selbstständig macht, kann auch durch Haareschneiden (lassen) viel Geld verdienen.
Handwerker-Gehalt 2023 – das verdient man wirklich
Im Bericht „Gehaltsreport 2022“ von Stepstone finden sich weitere interessante Angaben zum Gehalt im Handwerk. So erfährt man unter anderem, dass es im innerdeutschen Vergleich doch große Unterschiede beim Gehalt gibt.
Nicht hängt der Osten immer noch hinter dem Westen her, was die Gehälter insgesamt angeht. Auch fällt auf, dass ganz im Norden (z.B. Hamburg) und im Süden (Bayern etc.) die Gehälter besonders hoch sind.
Gehalt in Handwerk und technischen Berufen
Der Stepstone-Gehaltsreport fasst – nicht ganz ideal – Handwerk und technischen Berufe zusammen. So wird erklärt, dass das Bruttodurchschnittsgehalt pro Jahr bei 49.785 € liegt. Warum ist dieser Wert so deutlich höher als die Zahlen in der Tabelle oben?
Das liegt vor allem daran, dass auch Ingenieurinnen und Ingenieure in diese Kategorie aufgenommen wurden. Natürlich handelt es sich auch um einen Beruf, für den man eine ingenieurwissenschaftlichen Studium absolvieren muss.
Auch der Beruf des Konstrukteurs wird mit einem hohen Gehalt (50.000+) angegeben. Das geht teilweise sogar ohne ingenieurwissenschaftliches Studium! Nicht zuletzt werden Projektmanager als Topverdiener der Kategorie vorgestellt, auch hier ist ein Studium nicht verpflichtend.
Aber auch klassische Ausbildungsberufe müssen sich laut der Erhebung keinesfalls verstecken. Mechatronikerinnen und Mechatroniker verdienen demnach im Durchschnitt über 40.000 € pro Jahr. Elektronikerinnen und Elektroniker liegen nur knapp darunter.
Handwerksnahes Ingenieurwesen mit Top-Gehältern
Der technisch orientierte Ingenieursberuf liegt nicht nur im technischen Bereich mit an der Spitze. Das Ingenieurwesen liegt auch branchenübergreifend in den Top 3-Berufsgruppen, zu denen ansonsten noch Medizin und IT gehörten.
Hierbei ist zu betonen, dass nicht wenige Ingenieure zuerst eine Ausbildung gemacht oder dual studiert haben. Dabei gilt wie so oft: Wer sein technisches Feld von der Pike auf gelernt, kann sich später auch als Führungskraft besser behaupten.
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Was verdienen Handwerker? Fazit für 2023
Ja, es gibt definitiv Berufe, in denen man mehr Geld verdienen kann als im Handwerk. Wer aber etwas Berufserfahrung gesammelt hat, sich fortbildet und/oder selbstständig macht, kann sich ebenfalls über ein schönes Gehalt freuen. Darüber hinaus ist der psychologische Effekt nicht zu unterschätzen, mit den eigenen Händen und Kräften etwas Neues zu schaffen oder maßgeblich zu verbessern.
Nicht zuletzt steigt die Nachfrage nach fähigen Leuten im Handwerk von Jahr zu Jahr an. Mehr und mehr Betriebe setzen neben einem attraktiven Gehalt auf viele weitere Vorteile, um Mitarbeitende anzuziehen und zu halten. Entsprechend ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das Gesamtpaket im Handwerk auch weiter verbessern wird.
Wie sind eure Erfahrungen mit Handwerker-Gehalt? Seid ihr schon im Handwerk aktiv? Spielt ihr mit dem Gedanken, eine Ausbildung zu machen? Wer hat zuerst eine Ausbildung gemacht und/oder dual studiert? Wir freuen uns wie immer über Kommentare!
Artikelbild: Oli Woodman / Unsplash
Artikel zuletzt aktualisiert am 02.01.2023