Gemeinsam mit Robert Fritsche haben wir die üblichen Fragen geklärt, die uns interessieren. Er erzählt uns etwas über seinen Werdegang und Beruf und geht später darauf ein, warum für ihn die Praxiserfahrung im Handwerk so wichtig ist – insbesondere für die potenziell neue Generation des Handwerks.
Über Robert Fritsche und seinen Werdegang
Erzähle ein wenig über Dich als Person: Wer bist Du und was ist Dein Gewerk?
Robert Fritsche: Ich bin Robert Fritsche und ich bin im Handwerksbereich der Sonnenschutztechnik im Betrieb Rolladen- & Markisenbau Dresden GmbH tätig.
Warum bist Du Handwerker geworden?
Robert Fritsche: Nach meinem Abitur war ich für zwei Jahre auf Montage in ganz Deutschland unterwegs. Anschließend daran habe ich meine Lehre als Bürokaufmann absolviert. Mittlerweile bin ich seit 16 Jahren in meinem Betrieb tätig und für den Außen- sowie Innendienst zuständig. Perspektivisch werde ich eines Tages in der Geschäftsführung arbeiten.
Vorteile und Nachteile in seinem Beruf
Was macht dir bei deiner Arbeit am meisten Spaß?
Robert Fritsche: Am meisten Spaß macht mir die Vielfalt der Produkte und Projekte sowie die Gestaltung von Fassaden im Privat- und Objektbereich. Darüber hinaus gefällt mir das Netzwerken mit meinen Kundinnen und Kunden – auch außerhalb der Arbeit.
Was nervt dich manchmal auch etwas an der Arbeit?
Robert Fritsche: Mich stört es, wenn Kundinnen und Kunden zum vereinbarten Termin ohne Begründung nicht anwesend sind. Wenn man mal keine Zeit hat, ist das absolut verständlich, doch ist es immer schön, wenn wir vor dem Termin informiert werden, um nicht unnötigen Mühen auf uns nehmen zu müssen.
Welche Aufgaben und Freiheiten hast Du in Deinem Unternehmen?
Robert Fritsche: Ich bin angestellt und arbeite selbstständig in meinem Unternehmen. Ich habe die Freiheit das Unternehmen zu leiten und zu führen und bin der primäre Ansprechpartner für den Außen- und Innendienst bei uns.
Die größten Herausforderungen für den Betrieb und die Branche
Wo siehst Du die größten Herausforderungen für Dein Unternehmen aktuell?
Robert Fritsche: Die Corona-Pandemie hat uns die Arbeit generell erschwert und auch die Lieferzeiten sind aufgrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage sehr schwierig einzuschätzen und oftmals länger als erwartet. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit fordert uns heraus, für den wir stetig nach Lösungen suchen.
Was sind aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen für die Handwerksbranche?
Robert Fritsche: Definitiv ist eine große Herausforderung für die Handwerksbranche die Mitarbeitergewinnung und auch die Suche nach Auszubildenden. Ich denke es ist eine wichtige Aufgabe, die Werte des Handwerks weiterhin zu pflegen und auch an den Nachwuchs zu vermitteln. Praxiserfahrung im Handwerk ist dabei das A und O.
Mehr Praxiserfahrung im Handwerk für den Nachwuchs
Was sagst Du zu jemandem, der meint, eine Ausbildung im Handwerk hat keine Zukunft?
Robert Fritsche: Diese Person darf gerne einen Probetag mit mir erleben.
Wie können junge Leute herausfinden, welche Ausbildung im Handwerk am besten passt?
Robert Fritsche: Auch schon während der Schulzeit finde ich Praxiserfahrung im Handwerk in Form von Probearbeiten sehr sinnvoll, um für sich selbst herauszufinden, ob man sich den Job für die Zukunft vorstellen kann. Genauso wäre es denkbar, Schulfächer einzuführen, die die praktischen und handwerklichen Tätigkeiten in den Vordergrund stellen. Pflichtpraktika in verschiedenen Betrieben ermöglichen den jungen Leuten auch tolle Einblicke und Eindrücke.
Was wünschst Du Dir für Deinen Betrieb und die Zukunft des Handwerks?
Robert Fritsche: Ich würde mir wünschen, dass sich die Schulpolitik ändert und es ein praktisches Schulfach bis zur 10. Klasse gibt, das eben auch die Praxiserfahrung im Handwerk fördert. So können die jungen Leute für sich herausfinden, ob sie lieber einen handwerklichen Beruf erlernen wollen, anstatt einfach ein Studium anzufangen, nur weil das eben alle nach der Schule machen.
Ob dieser Wunsch eines Tages in Erfüllung geht, steht noch in den Sternen. Doch sicherlich wünscht sich nicht nur Robert Fritsche eine stärkere Förderung der Praxiserfahrung im Handwerk durch das Schulsystem. Wie seht ihr das?